"Cinque-Cinque"- ein Designexperiment



Das fertig Design - der Prototyp ist noch in der Werft

Die Segeleigenschaften vorbildgetreuer RC-Segelboote leiden in der Regel darunter, dass nur die reinen Abmessungen linear mit dem Maßstab skalieren, Flächen aber mit der zweiten Potenz und Volumina mit der dritten Potenz. Ein vorbildgetreu gebautes Segelbootsmodell ist also immer viel zu leicht und total übertakelt, was sich nicht gerade förderlich auf die Stabilität auswirkt. Außerdem ändern sich die hydrodynamischen Eigenschaften mit geringer werdender Größe und kleineren Geschwindigkeiten drastisch. Deswegen sehen die Zweckbauten der modernen Regattaklassen auch so völlig anders aus, als die großen „Vorbilder“.





Auf der Suche nach einer vorbildähnlichen RG65 entstand quasi als "Abfallprodukt" ein Design für die wenig bekannte 5hoch5 Klasse. Diese basiert auf der RG65, ist in ihren Klassenvorschriften aber an die internationale 5.5m Klasse angelehnt und fördert so den Einsatz  vorbildähnlicher Konstruktionen.


Im Zuge des Designprozesses wurde untersucht, inwieweit sich ein großes Vorbild der internationalen 5.5m Klasse in ein RC-Segelboot umsetzen lässt, ohne allzu viele Zugeständnisse an den optischen Eindruck zu machen.


Als Vorbild diente die Schweizer SUI227 "Cinque-Cinque", deren Konstrukteur Alain Marchand freundlicherweise seine Genehmigung zum Projekt und auch zur Veröffentlichnung gegeben hat.


Eine ausführliche Darstellung des Werdegangs ist in der Sonderausgabe "Schiffspropeller 1/2016" der Zeitschrift Modellwerft erschienen. Eine elektronische Kopie des Artikels kann mit freundlicher Genehmigung des Verlags hier heruntergeladen werden.


Bisher gibt es die Cinque-Cinque nur auf dem Papier, derzeit entstehen aber bereits zwei Prototypen, mit denen die Praxiserprobung erfolgen soll. Ich werde in meinem Blog regelmäßig berichten.